Der vielfach mit Preisen ausgezeichnete Magier und Mentalist Robert Marteau trat am vergangenen Dienstagabend vor einem begeisterten Publikum in der Stadtbücherei Heinsberg auf. Marteau verblüffte die mit mehr als fünfzig Besuchern voll besetzte Stadtbücherei mit einem Mix aus Kabarett und Zauberkunst, bei denen man seinen Augen nicht zu trauen glaubte und für das der Grimme-Preisträger Hans Hirschmüller Regie führte: So wurde zum Beispiel, begleitet von bissigen kabarettistischen Kommentaren, eine bestens bekannte Boulevard-Zeitung in viele kleine Teile zerrissen – und war am Ende wie durch Zauberhand doch wieder unversehrt, "weil man so ein Blatt einfach nicht los wird".
Im weiteren Verlauf des Programms nahm er sich als gebürtiger Sauerländer mit viel Humor selbst "auf die Schippe", bedachte die Diktaturen dieser Welt mit einem äußerst rätselhaften Würfelkunststück und einem damit verbundenen Text, der an die Wahrheitsliebe der Menschen appellierte, die nicht auf die Propaganda der Diktatoren reinfallen sollten. Endgültig Augenzeuge eines übernatürlichen Phänomens glaubte man zu sein, als Robert Marteau offenbar bewies, dass er Gedanken lesen kann: Er lag im Ergebnis nicht nur richtig, was drei zufällig ausgewählte Personen, die versicherten, noch nie mit ihm gesprochen zu haben, auf einen Zettel geschrieben hatten, sondern sogar, in welchem Verwandtschaftsverhältnis ein notierter Vorname zum Schreiber stand: „Die Person an die Sie denken ist männlich und mit Ihnen verwandt!“ „Ja, das stimmt!“ „Ich habe das Gefühl, dass Sie an Ihren Sohn denken, der mit Namen Christoph heißt, nicht wahr?“
Mit der fassungslosen Bestätigung des Gesagten entließ Marteau die völlig verblüfften Zuschauerassistenten ins Publikum. Das Publikum erlebte einen im wahrsten Sinne des Wortes humorvoll- zauberhaften Abend und würdigte die rundum gelungenen Show des Künstlers mit einem flammenden Applaus.
„Ich habe schon viele großartige Autoren und Künstler in unser Haus eingeladen, aber dies war bisher der tollste Auftritt, den ich in fast dreiunddreißig Jahren hier gesehen habe“, sagte Gerd Sonntag, der Leiter der Stadtbücherei.